Torsten Appelhagen

Torsten Appelhagen

borsti67@hub.hubzilla.de

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Heimatstadt:: Bremerhaven

Geschlecht:: Männlich

Status:: Verheiratet

Wed, 18 Dec 2019 15:48:09 +0100

Torsten Appelhagen

borsti67@hub.hubzilla.de

Ab Januar gilt die Bonpflicht – Willkommen in Schilda

2,2 Millionen Kilometer – ganze fünfzigmal könnte man den Äquator mit den Kassenbons umwickeln, die nach dem Willen der Bundesregierung künftig zusätzlich von Bäckern, Metzgern und Gastronomen ausgedruckt und dem Kunden angeboten werden müssen. Alle Welt spricht von der digitalen, papierlosen Ökonomie und Deutschland wirft die Drucker an. Alle Welt spricht von Umweltschutz...

Politik

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Wed, 18 Dec 2019 16:20:46 +0100

Jürgen Christoffel

cynix@pluspora.com

Kassenbons sind das Problem klar. Nicht etwa Grillkohle, Heizpilze, Steuerhinterziehung, SUVs oder andere Dinge die mir gerade nicht in den Sinn kommen. Die Kassenbons der Supermärkte sind schon länger zu mindestens der Hälfte mit unnötiger Werbung bedruckt. Stört bisher keinen, egal wie viele Meter Thermopapier da anfallen. An's Internet angeschlossene Kassen, die digital signierte Buchungen an's Finanzamt schicken, wären bestimmt so viel besser. Das verbraucht ja keine Energie, das kann garantiert niemand angreifen und die Finazämter, die so tolle SOftware wie "Elster" haben, könnten das bestimmt leicht verarbeiten.

Wed, 18 Dec 2019 16:30:29 +0100

Christoph S

christophs@pluspora.com

Ansich ist das schon ne sinvolle Sache, denn es verhindert, dass du Sachen "vergisst" einzutippen. Passiert in der Gastronomie ja gerne mal. Ansonsten wäre es naütrlich digital auch ganz schön

Wed, 18 Dec 2019 16:34:23 +0100

Jürgen Christoffel

cynix@pluspora.com

Bevor ich missverstanden werde: ich finde die Kassenbonpflicht auch sinnvoll. Das Gejammer über die Millionen Kilometer Papier finde ich aus obigen Gründen albern.

Wed, 18 Dec 2019 16:37:12 +0100

Torsten Appelhagen

borsti67@hub.hubzilla.de

Wo liest Du, dass das genannter "bisher keinen stört"?
Dass die Händler die Bons (wenn sie diese schon gezwungenermaßen drucken MÜSSEN) mit Werbung zupflastern, ist doch wohl nicht verwunderlich - so hat das wenigstens einen minimalen Sinn (für den Händler, wohlgemerkt).
Dass irgendetwas bestehendes übler sein kann, hat auch niemand bestritten. Hier geht es aber nicht darum, dass man den Müll reduziert, sonder im Gegenteil darum, dass zu all diesem Dreck, der weder Dir noch mir gerade in den Sinn kommt, NOCH mehr 💩 produziert werden soll!
Woher nimmst Du die Gewissheit, dass die eh schon im Einsatz befindlichen elektronischen Kassen gänzlich ohne Energie auskommen? Der Mehraufwand für eine Signatur dürfte sich auf weniger belaufen als die Heizelemente und den Motor des Bondruckers zu betreiben. Den immensen Aufwand für eine korrekte Entsorgung des Thermopapiers haben wir dabei noch gar nicht betrachtet.
Was die Angreifbarkeit angeht - Du schließt Dein Haus doch auch ab, wenn Du länger gehst? Warum denn, wo ein Profi das Schloss doch in Sekunden knacken kann? Eine kleine Schutzmaßnahme ist besser als keine.
Und ob die Finanzämter da letztlich mit umgehen können - wenn die da Millionen von Zettelchen kontrollieren wollen, sollte das auch kein Problem sein. Zumindest nicht unseres. 😉🤣

Wed, 18 Dec 2019 16:51:43 +0100

Jürgen Christoffel

cynix@pluspora.com

Bisher sind die Bons, die ich z.B. beim Obst- und Gemüsehändler erhalte, noch auf ganz normalem, recyclebaren Papier gedruckt. Auch beim Bäkcer, wo ich schon ab und zu um einen Bon bitte (wir führen Haushaltsbuch).

Des weiteren sehe ich halt (typisch Deutsch? ;-) eine Klage über ein Detail, anstatt Kernprobleme anzugehen. (Ich kaufe z.B. Milch in Glas-Pfandflaschen, nicht als H-Milch in Mischmaterial) Ja, es wird zusätzlich Papier gedruckt, aber es werden auch schon lange (und aus meiner Sicht kritiklos akzeptiert) schlimmere Dinge getan, die niemanden stören. Das stört mich halt. Und ich sehe da weder Änderungen noch deutliche Kritik.

Die Kassen brauchen Energie, schon klar. Aber die Infrastruktur, um sie an's Internet anzuschliessen würde deutlich mehr Energie benötigen, wenn jeder Bäcker, Metzger, ... auf einmal noch Wifi etc. in betrieb nehmen müsste.

Die Angreifbarkeit (ich arbeite in der IT-Sicherheit) liegt auf einem deutlich anderen Niveau als dem von Haustüren. Siehe z.B. Internet of crap (encryption): IoT gear is generating easy-to-crack keys und ds geht in beide Richtungen. Der Bäcker würde sich sicher "freuen" wenn ihm jemand zusätzliche Bons generiert und verschickt.

Und last but not least: https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/deutschland-asiarestaurants-prellen-staat-offenbar-um-hunderte-millionen-euro-a-1258061.html

Wed, 18 Dec 2019 19:46:23 +0100

Torsten Appelhagen

borsti67@hub.hubzilla.de

Normalpapierdrucker? Darf ich fragen, wo (grob) Du wohnst? Das müssten dann ja Nadeldrucker sein, denn Thermotransferdruck als einzige mir sonst bekannte, auf Rollen druckende Variante ist irrsinnig teuer. Weder das eine noch das andere ist mir in den letzten Jahr(zehnt)en noch irgendwo untergekommen.

Zu Deinem zweiten Absatz schrieb ich ja schon oben: Wir sind uns sicher einig, dass es unglaublich viele Baustellen gibt, an denen dringend was getan werden müsste. Dennoch: Der verlinkte Artikel beschreibt, wie unser ach-so-fortschrittlicher Staat statt dessen noch ein weiteres Problem erzeugt! Insofern geht Deine (ansonsten durchaus berechtigte) Kritik hier am Thema vorbei.

Einen zusätzlichen Energie- oder gar Infrastrukturbedarf sehe ich nur, wenn das Gesetz eine permanente Online-Verbindung vorschreibt, was mir nicht der Fall zu sein scheint. Wenn wir nicht gerade von Wochenmarkt o.ä. sprechen, gehe ich zu 90% davon aus, dass alles nötige eh bereits vorhanden ist...

Ich sprach mehr von der Angreif- und Fälschbarkeit der übermittelten Belege, aber Du sprichst da ein weiteres interessantes Thema an - ich persönlich halte nämlich eher gar nichts davon, derartige Geräte permanent im Netz zu haben (mit einer On-Demand Dial-In Verbindung hätte ich weniger Probleme).

Zu guter letzt - beim von Dir verlinkten Artikel geht es um manipulierte Kassen. Wo ist der Zusammenhang? Wer Kassen so modifizieren kann, dass Belege verschwinden, der kann sie auch so zurechtbauen, dass die signierten Online-Meldungen dazu "passen". Mal abgesehen davon, dass ein Papierbeleg daran mal so rein GAR nichts ändert.
Oder, wenn ich auch mal vom Thema abweichen darf, sind "hunderte Millionen" immer noch Peanuts gegen z.B. den Cum-Ex-Diebstahl, der auch nicht mit der nötigen Konsequenz (und Dringlichkeit!) angegangen wird...

Thu, 19 Dec 2019 10:12:09 +0100

Jürgen Christoffel

cynix@pluspora.com

Normalpapierdrucker: Rhein-Sieg-Kreis, mit Bonn und Köln als Orten, in denen ich auf Papier gedruckte Bons kriege. Ich fotografiere demnächst gerne mal einen, muss sowieso Obst und Gemüse kaufen.

Manipulierte Kassen: damit wollte ich auf das durchaus vorhandene gewerbliche Interesse an nicht zu versteuernden Einnahmen hinweisen. Und natürlich hast Du Recht, dass man da noch weiteres Interesse sehen wird. Was uns fehlt, sind ausreichend Kontrolleure (die ein Mehrfaches ihres Gehalt in die Steuerkasse bringen). Und die könnten schon z.B. als Testkäufer die Papierbelege anschliessend prüfen.

Und ja, es sind "Peanuts" (was mir das Finanzamt leider nie abnimmt, wenn ich nichts einreiche ;-) aber nur weil es anderswo um raffiniertere Schemata mit grösseren Summen geht (was ich ebenfalls verurteile) sehe ich das nicht als geeigneten Grund an, hier das Floriansprinzip sinngemäss anzuwenden.

Und last but not least: die erträumte Digitalisierung des ganzen Lebens wird da auch nicht zwingend alles verbessern. Die Cum-Ex-Sachen waren sicher alle digitalisiert.