Da ich gesehen habe, dass Du immer wieder zu Covid-19 bloggst, könnte Dich meine Geschichte vielleicht interessieren. Mich hat es Mitte März wahnsinnig schwer erwischt, obwohl ich kein Risikopatient bin (bin “erst" 43, keine chronischen Krankheiten, Nicht-Raucher, mäßiges Übergewicht). Ich habe mich bei einer Kollegin in einem Meeting angesteckt, die im Skiurlaub in Österreich war. Rückwirkend waren die ersten Symptome bereits nach zwei Tagen da (Kreislauf, kalter Schweiß), richtig los ging es dann nach fünf Tagen. Fieber bis zu 40 Grad, Geruchs- und Geschmacksverlust (beides immer noch da), zunehmende Atemnot. Nach fünf Tagen ging es mir so schlecht, dass meine Frau den Rettungswagen rufen musste. Im Krankenhaus wurde ich umgehend in ein künstliches Koma versetzt.Insgesamt war ich fast 4 Wochen im Koma, wurde nicht nur künstlich beatmet sondern benötigte auch eine ECMO (letzte Option), weswegen ich auch in Kölns größte Lungenklinik verlegt werden musste. Die Ärzte dort haben mir das Leben gerettet, ich war zwischenzeitlich mehr tot als lebendig und meine Familie voll verzweifelter Sorge. Mein Immunsystem hat völlig durchgedreht (Zytokinsturm), dazu kam noch eine bakterielle Superinfektion, die den Einsatz von Reserveantibiotika notwendig machte. In Folge kam es dann zu einer Lungenembolie, einem Lungenkollaps und einem Pneumothorax.Danach war ich weitere 6 Wochen in Krankenhäusern und der Reha, um mich nun langsam wieder einer neuen Normalität zu nähern. Ein so langes Koma, die Medikament aber auch der Virus selber hinterlassen deutliche Spuren, deren Beseitigung offenbar einiges an Zeit benötigt.Ich bin irritiert, wie viele Menschen die Gefahren aktuell ignorieren