von Pani Fem
Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Interessierte!
Gestern habe ich an der Veranstaltung der Friedrich-Naumann-Stiftung teilgenommen und über Prostitution im Zusammenhang mit Menschenhandel diskutiert. Die Aufzeichnung ist online zugänglich:
Prostitution und MenschenhandelDas Geschäft mit der "Ware Frau" muss gestoppt werden!
Deutsche Politiker müssen endlich den Betroffenen zuhören und die Profiteure der sexuellen Ausbeutung zur Verantwortung ziehen. Solange deutsche Freier ungestraft Milliarden von Euros in die Sexindustrie pumpen dürfen, werden Menschenhandel, Sklaverei, Gewalt, Ausbeutung und Unterdrückung unsere Realität bleiben.
Deutschland muss aussteigen - Nordisches Modell jetzt!
Ich habe mich in der Diskussion auf folgende Quellen bezogen:
1. Dunphy, L.: „Report finds 90% of sex workers want to leave trade but resources are not there to help them“, Irish Examiner, 29.01.2020, zitiert unter Fussnote 21, in Bericht über die Regulierung der Prostitution in der EU: ihre grenzübergreifenden Auswirkungen und ihr Einfluss auf die Gleichstellung und die Frauenrechte, 30.8.2023 - (2022/2139(INI)),
https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/A-9-2023-0240_DE.html#_ftn21/ (abgerufen am 28.05.2025)
2. Kommunales Frauenreferat Wiesbaden: "Auch im Tätigkeitskontext selbst sind die Betroffenen in großem Maße von körperlicher, seelischer und sexueller Gewalt betroffen. Femizide in der Prostitution sind alles andere als eine Seltenheit. Alleine seit dem Jahr 2000 wurden in Deutschland 119 vollendete und 65 versuchte Tötungsdelikte verübt.", S. 3, Kommunale Strategien zur Prostitution in der Landeshauptstadt Wiesbaden, 2024,
https://www.wiesbaden-gewaltfrei.de/broschuere-kommunale-strategien-zur-prostitution-in-der-landeshauptstadt-wiesbaden/ (abgerufen am 28.05.2025)
3. BMFSFJ: "Die Gewaltprävalenzen der Teilpopulation der Prostituierten liegen bei allen von uns erfassten Gewaltformen auffällig hoch und um ein Vielfaches höher als bei den Frauen der Hauptstudie, die den bundesdeutschen Bevölkerungsdurchschnitt repräsentieren. So hatten 92% aller befragten Prostituierten sexuelle Belästigung erlebt, 82% psychische Gewalt, 87% körperliche Gewalt und 59% sexuelle Gewalt seit dem 16. Lebensjahr. Ein gegenüber den Befragten der Hauptuntersuchung ebenfalls um ein vielfaches höherer Anteil der Befragten hat körperliche, psychische und sexuelle Misshandlungen in Kindheit und Jugend, insbesondere in der Familie erlitten.", S. 85, Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland, Teilpopulation 2 - Prostituierte, 2004,
https://www.bmfsfj.de/resource/blob/84328/0c83aab6e685eeddc01712109bcb02b0/langfassung-studie-frauen-teil-zwei-data.pdf/ (abgerufen am 28.05.2025)
4. Cathrin Kahlweit: "Was also derzeit, sollten sich die letzten Meldungen bestätigen, nach einem möglichen Skandal rund um den Bundestag aussieht, hätte dann vor allem eine ethische Komponente: Wer Gesetze gegen Frauenhandel macht, darf nicht selbst zu eben jenen Frauen gehen, die durch diese Gesetze geschützt werden sollen.
Das wäre dann ein Politikum ersten Grades. Noch aber ist nichts bewiesen. Und wie im Falle Michel Friedman gilt auch hier bis zum Beweis des Gegenteils die Unschuldsvermutung.", Zwangsprostitution: Der Skandal hinter der Affäre, in SZ, 19.05.2010,
https://www.sueddeutsche.de/politik/zwangsprostitution-der-skandal-hinter-der-affaere-1.886868/ (abgerufen am 28.05.2025)
5. Heide Oestreich: "Nach dem Geschmack des Freiers sollte Stephanie Klee doch noch länger als die vereinbarte Stunde bleiben. Sie wollte nicht – der Freier zahlte nur die Hälfte der 200 Mark Hurenlohn. Und nun? Normalerweise heißt das für die Hure „Pech gehabt“. Verträge über sexuelle Handlungen gelten nach höchstrichterlicher Rechtsprechung als sittenwidrig, sind also nicht justiziabel. Die selbstständige Prostituierte aus Berlin stellte die Sitten auf die Probe: Sie verklagte ihren Stammfreier – und bekam zum ersten und einzigen Mal in der Bundesrepublik Recht.", Sexarbeit als Beruf, in TAZ, 28.04.2001,
https://taz.de/Sexarbeit-als-Beruf/!1908457/ (abgerufen am 28.05.2025)
6. Ralph Hub: "Die 19-Jährige kam dagegen nicht so glimpflich davon. Sie war bereits einige Male wegen illegaler Prostitution erwischt worden. Die Staatsanwaltschaft beantragte beim Ermittlungsrichter einen Haftbefehl. Die junge Frau sitzt inzwischen in der JVA in Stadelheim. Für die beiden Freier hat das erotische Abenteuer keinerlei juristische Konsequenzen.", Illegale Prostitution: 19-Jährige landet in Stadelheim, in AZ, 25.10.2020,
https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/stadtviertel/illegale-prostitution-19-jaehrige-landet-in-stadelheim-art-679125/ (abgerufen am 28.05.2025)
7. Die Petition des Netzwerks Ella habe ich am 27.02.2025 auf der Plattform openpetition.de gestartet und es sind inzwischen mehr als 3.000 Stimmen, die uns unterstützen. Alle Informationen unter:
https://openpetition.de/!nordischesmodell/Bei weiteren Fragen zu Quellen und Informationen bitte direkt an Netzwerk Ella schreiben.
Danke!
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