irgendwo zwischen diesen beiden wahrnehmungen liegt die realität:
Bei Stephan Weil seien es zunächst die Querdenker gewesen, die ihm Twitter verleideten, erzählt er
[...]
Weil kennt die Gegner seiner Corona-Politik auch aus der Offlinewelt. Im Wahlkampf störten sie seine Veranstaltungen regelmäßig, aber es war eben meist nur eine Handvoll, die auf den Marktplätzen pfiff und dazwischengrölte. Auf Twitter ist es die Mehrheit der Kommentierenden.
das habe ich letztens auch in einem podcast gehört (wochendämmerung, glaube ich): die bedeutung von twitter liege darin, dass man mitbekomme, was die große menge der leute aus dem jeweils anderen lager denke. das halte ich für falsch, die algorithmen sorgen dafür, dass die aufmerksamkeitsspanne so lang wie möglich wird. das geht eben am besten mit aufregern, so bekommen viele normale leute relativ wenige schwurbler und spinner in den stream gespült. das führt dazu, dass deren äußerungen deutlich überbetont werden. die menge auf der anderen seite ist längst nicht so groß, wie sie denkt.
und deren bedeutung liegt halt irgendwo zwischen einer handvoll leute auf dem marktplatz und der mehrheit der kommentare eines twits. ich würde zu der handvoll tendieren. die können auch schon krach machen, sind aber nicht annähernd so repräsentativ, wie sie behaupten. unter twits fällt das einfach nicht so sehr auf. bei twitter neigt man dazu, solche leute überzubewerten.
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fediverse ZEIT Campus "Ich wurde mit Dreck beworfen"Für Kevin Kühnert, Saskia Esken und andere Politiker war Twitter der Draht zum Volk. 2022 zogen sie sich zurück. Über den Niedergang eines politischen Marktplatze