der fischer hier mit einer analyse der jĂŒngsten sonderstatistik des bka zu sexualdelikten an kindern. und wie ĂŒblich bei seinen fachlichen analysen, findet er wirklich viele bemerkenswerte punkte:
Wie an dieser Stelle schon vielmals gesagt: Die PKS ist eine Statistik ĂŒber Anzeigen und ĂŒber VerdĂ€chtige. [...] Wer in den genannten Statistiken als TĂ€ter gilt, ist in Wahrheit nur ein TatverdĂ€chtiger. Es ist der Polizei ĂŒberhaupt nicht zugĂ€nglich festzustellen, ob der VerdĂ€chtige die Tat wirklich begangen hat. [...] Die PKS ist keine Statistik ĂŒber Taten und TĂ€ter, sondern eine Statistik ĂŒber die TĂ€tigkeit der Polizei.
die verbindung der statistik zur realitĂ€t ist also unklar, sie beschreibt hauptsĂ€chlich polizeiarbeit. in welchem maĂe spiegelt diese polizeiarbeit aber die echten fĂ€lle wider, also das, was dann am ende ĂŒbrig bleibt?
im Groben weiĂ man es, wenn man die Rechtspflegestatistik liest, die die Ergebnisse der Verfahren erfasst [...] weil sich dann z.B. herausstellt, dass die Zahl der erwiesenen und zur Verurteilung fĂŒhrenden Taten nicht selten nur ein Zehntel der in der PKS gemeldeten FĂ€lle betrĂ€gt.
und das hier war mir unbekannt bis gerade eben
Das fĂŒr viele beunruhigendste, aber in der Presse vielfach nur am Rande erwĂ€hnte Ergebnis der Auswertung war, dass bei einem Anstieg von 108 Prozent der FĂ€lle von Kinderpornografie â von denen ĂŒbrigens die Mehrzahl auf das bloĂe Besitzen oder sich- oder anderen Verschaffen von relativ wenigen Dateien entfĂ€llt und nur ein geringer Teil auf die spektakulĂ€ren Bandentaten und abgeschotteten »Netzwerke« â die Mehrzahl der registrierten Taten von Kindern und Jugendlichen begangen wurde. Diese Taten als solche haben daher nichts mit PĂ€dophilie zu tun; sie werden aus Neugier, Wichtigtuerei, pubertĂ€rer Unbedachtheit und Sensationslust begangen, auch aus Lust am Verbotenen.
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thomasfischer Sexualstrafrecht: Endlich was tun!
Das BKA hat eine statistische Sonderauswertung zu Sexualdelikten gegen Kinder vorgelegt. Nun wird wieder manches spekuliert und viel gefordert. ZunÀchst etwas genauer hinzuschauen wÀre sinnvoll.