In etwa drei Monaten von Mastodon über (streams) zurück in die alte Heimat nach Hubzilla
Vor etwa drei Monaten hatte ich auf Mastodon keinen Bock mehr. Ich war ja eigentlich Besseres gewohnt. Und da wollte ich wieder hin.
Da dachte ich mir: Probier’ doch mal
dieses namenlose Ding ein, das allgemein „(streams)“ genannt wird. Ich kannte ja
Hubzilla schon von früher und
Friendica von noch früher. Jetzt wollte ich das jüngste Familienmitglied testen.
Zum Glück gab es in Frankreich drei Instanzen mit namentlichem Mittelerde-Thema: The Shire, Gondor und Mordor. Auf ersterer registrierte ich mich und legte
einen Kanal an. Nach ein paar Anfangsproblemen – neue Kanäle dürfen da eigentlich nur fünf Verbindungen haben – lief alles ganz gut. Ich sollte später erfahren, daß ich Glück gehabt hatte, denn kurz darauf bekam (streams) ein größeres, ziemlich problematisches Update, das neue Konten betraf.
Es war von vornherein klar, daß die Mittelerde-Instanzen experimenteller Natur waren. Dann aber erfuhr ich, daß deren Weiterbestehen mittelfristig nicht gesichert sei und sie langfristig ganz verschwinden sollten. Drei von vier öffentlichen (streams)-Instanzen im europäischen Raum.
Also machte ich meinen Kanal nomadisch. Ich klonte ihn auf die vierte dieser Instanzen, zu @
DerPepe (streams) ⁂ ⚝ nach
Nomád, und machte den Klon zur Hauptinstanz meines Kanals. Alles schien gut.
Dann kam der 31. August. Mike Macgirvin warf als Fediverse-Entwickler nach über 14 Jahren weitgehend die Brocken hin. Er hatte mehr Bugs als erwartet aus (streams) rauszuholen, die waren schwer zu finden, wirkliche Hilfe hatte er auch keine, und noch dazu hatte er wieder einen neuen Fork am Start. Weil die (streams)-Community so winzig ist, fand sich niemand, der hätte übernehmen können. Pepe kündigte an, wenn sich an der Situation nichts bessert, zieht er sich aus (streams) zurück und konzentriert sich auf Hubzilla.
Schließlich kam vor ein paar Tagen die Mitteilung, daß Nomád zum Monatsende abgeschaltet wird und alle ihre Kanäle woandershin klonen sollten. „Woandershin“ wären aber nur vier Optionen gewesen: entweder auf die einzige nordamerikanische Instanz in den USA oder auf die einzige lateinamerikanische Instanz nach Brasilien, die selbst gerade Probleme hat, oder auf die einzige sonst noch verbleibende Instanz nach Japan, wo keine Sau Englisch kann, oder selbsthosten, was bei mir gerade nicht möglich ist. Ich habe ja immer noch meinen Klon in Frankreich, aber auch dessen Tage sind ja gezählt.
Die einzige Alternative wäre ein Umzug nach Hubzilla gewesen. Pepe bot sogar den Nomád-Nutzern einen erleichterten Zugang zu einem neuen Konto in
Whoville an, das eigentlich zugangsbeschränkt ist. Aber weil man nicht von (streams) nach Hubzilla klonen kann, sollte das einen kompletten Neuanfang bedeuten.
Heute morgen dann der Schreck. So ganz allmählich scheint Pepe Ernst zu machen und die Nutzer zum Umsteigen zu drängen.
Meine Kanalseite war nämlich auf einmal weiß, zumindest für mich, wie wenn ich die nicht mehr benutzen durfte. Klar hätte ich den Kanal vom Klon aus fernsteuern können, aber wozu noch? Okay, also raus hier.
Nur wohin? Die einzige reelle Perspektive für meinen (streams)-Kanal für November wäre gewesen, in den USA zu residieren mit einem Klon auf einem untermotorisierten VPS in Brasilien. Ich könnte das noch als Rückfallebene machen, aber wahrscheinlich spare ich mir den Aufwand.
Statt dessen entschied ich mich für den Neuanfang auf Hubzilla. Das hat zwar gewisse (streams)-Goodies nicht, aber dafür seine eigenen Goodies. Es ist immer noch nomadisch, und das Berechtigungssystem ist auch nicht von schlechten Eltern.
Mein erster Wohnsitz ist seit heute morgen hier auf hub.hubzilla.de. Das macht auch für einen persönlichen Kanal von der Domain her etwas her. Nach Whoville will ich klonen, wenn das Konto da läuft; da brauche ich nicht erst einen neuen Kanal einzurichten. Vielleicht mache ich mir noch ein, zwei weitere Klone.
hub.hubzilla.de ist einer der größten und aktivsten Hubzilla-Hubs. Ich hoffe schwer, der landet nicht auch in Kürze auf dem Richtblock.
Als nächstes werde ich dann mal meine Verbindungen umziehen.
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Nomadische Identität
